Goldpreisentwicklung & Inflationszyklus
Eine Investition in Gold gilt als krisensicher und garantiert eine inflationssichere Geldanlage. Betrachtet man die Goldpreisentwicklung der vergangenen 10 Jahre, war Gold sehr beliebt. Die hohe Nachfrage nach dem gelben Edelmetall treibt den Goldpreis weiter nach oben.
In Krisenzeiten flüchten Anleger gerne in Gold. Schließlich steht Gold für Wohlstand, Wertbeständigkeit und Sicherheit.
Wichtig ist es in diesem Zusammenhang zu wissen, wie der Inflationszyklus mit der Goldpreisentwicklung korreliert.
Historische Goldpreisentwicklung
- Zwischen Januar 1980 und Mitte 1982 ist der Goldpreis von 850 US-Dollar auf 290 US-Dollar gefallen, nachdem er eine Megarally von 100 US-Dollar auf 850 US-Dollar hingelegt hat.
- Diese Kursstürze sind in etwa zwei Jahren, in mehreren Schüben mit einigen trügerischen Teilerholungen erfolgt.
Nach jedem Kurssturz war daher die weitaus überwiegende Anzahl der Privatanleger der Meinung, dass einzigartige Schnäppchen vorliegen. Da die Privatanleger dabei aber, wie sich letztlich immer wieder herausgestellt hat, jeweils nur in ein offenes Messer gerannt sind, hat sich diese unnötige Hektik beim Goldkauf im Lauf der Jahre und Jahrzehnte deutlich gelegt.
Es war in der Finanzgeschichte noch niemals feststellbar, dass sich nach dem Platzen einer extremen Blase am selben Markt kurz danach schon wieder eine neuerliche Blase ausgebildet hat. Geradezu typisch ist aber, dass jeweils zur Jahrzehntwende Blasen platzen, aber immer an einem anderen Markt:
- Anfang 1980 der Gold- und Silbermarkt
- Anfang 1990 der japanische Aktienmarkt
- Anfang 2000 die internationalen Aktienmärkte
Entwicklung des Goldpreises in Euro ab 1979
Der Chart verdeutlicht die langfristige Entwicklung des Goldpreises in Euro/oz. der vergangenen 30 Jahre.
Langfristige Goldpreisentwicklung in Euro ab 1979 - Quelle: markt-daten.de
Der 30-Jahres-Inflationszyklus
Kaum bekannt sind folgende Fakten:
- Die Finanzmärkte werden von einem großen 30-Jahres-Inflationszyklus geprägt (Inflationshochs in den USA: 1920/1950/1980 -2010).
- Grundsätzlich kann dazu festgestellt werden, dass sich dabei jeweils 15 inflationäre mit 15 desinflationären Jahren abwechseln.
Noch bezeichnender ist aber eine Unterteilung in Inflations-, Deflations- und Übergangs-Jahrzehnte. Dementsprechend können die Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts wie folgt eingestuft werden:
- INFLATIONS-JAHRZEHNT (1910-1920, 1940-1950, 1970-1980, 2000-2010)
- DESINFLATIONS-JAHRZEHNT (1920-1930, 1950-1960, 1980-1990)
- ÜBERGANGS-JAHRZEHNT (1930-1940, 1960-1970, 1990-2000)
In jedem dieser drei Jahrzehnte sind andere Kapitalanlagen sinnvoll. Diese Zyklik lässt z.B. auch klar erkennen, warum in den siebziger Jahren (Inflations-Jahrzehnt) mit Edelmetall-Investments das grosse Geld gemacht wurde und warum aber in den achtziger Jahren (Desinflations-Jahrzehnt) derartige Investments kein bisschen gewinnbringend verlaufen sind und überwiegend nur Extremverluste beschert haben. Bei allen längerfristigen Kapitalanlagen muss auf den großen Inflationszyklus Bedacht genommen werden.
Die großen langfristigen realen Wertverluste bei Aktienanlagen wurden aber immer in den Inflationsjahrzehnten und manchmal schon in der zweiten Hälfte der Übergangsjahrzehnte verzeichnet. Wer genau zu diesen Zeiten sein Aktieninvestment begründete, hat dabei meist den Grundstein zur Verarmung gelegt oder musste schier unendliche Geduld aufbringen. Zu den Eigentümlichkeiten zählt aber, dass breite Bevölkerungskreise die Anlagemöglichkeit Aktie immer just um diese Zeit entdeckt hat.
In den Inflationsjahrzehnten erleben die Edelmetalle und Minenaktien ihre Sternstunden
Wegen der extrem hohen Volatilität von Goldminen-Aktien macht es absolut Sinn dass Werte ins Depot aufgenommen werden, welche sich durch eine stabile und kontinuierliche Kursentwicklung in derartigen Phasen auszeichnen. In den Inflationsjahrzehnten 1910/20, 1940/50, 1970/80 bzw. manchmal schon in der zweiten Hälfte des Übergangsjahrzehntes haben die ganz großen Kriege des Jahrhunderts stattgefunden:
- 1.Weltkrieg
- 2.Weltkrieg
- Vietnamkrieg und die
- Nahostkriege von 1967 und 1973
Die Entwicklungen im Nahen Osten deuten schon an, dass auch dieser Zyklus weiterhin Bestand hat. In den Inflationsjahrzehnten stellten daher immer auch Rüstungsaktien eine positive Ausnahme dar. Dieses Thema wird uns in den nächsten Jahren noch öfter beschäftigen. Grundsätzlich sollte man sich jedoch damit auseinandersetzen, das obige Szenarien wohl unsere Börsenzukunft beeinflussen werden.
In jeder Phase hoher Inflation hat es sich bewährt, einen sicheren Hafen für sein Kapital in Form von Gold, Silber und anderen Edelmetallen auszuwählen.
Die Anlage in Aktien guter Minengesellschaften sollte man dem allerdings vorziehen, da es bei steigenden Edelmetallpreisen, meist zu einem überproportionalen Ansteigen der Minenaktien kommt.
Goldinvestments bedurften in der Zeit von 1980 bis heute einem langen Atem. Es kommt darauf an, wie sich die Weltkonjunktur entwickelt, ob relativ schnell Erfolge in der Terrorbekämpfung zu sehen sein werden und ob der Euro als Bargeld ein Erfolg wird.
Wie entwickelt sich der Goldpreis in Zukunft ?
In Anbetracht der aktuellen Finanzkrise lassen Regierungen immer mehr Geld drucken. Die enorme Ausweitung der Geldmenge führt zu einer steigenden Inflationsrate. Dadurch verliert das Papiergeld massiv an Wert.
Gold bietet hingegen folgende Vorteile:
- Gold ist inflationsgeschützt
- Gold kann nicht von Regierungen produziert und somit auch nicht entwertet werden
- Gold ist eine Kapitalanlage, die Wertbeständigkeit bietet. Ein Faktor, welcher in der heutigen Zeit von enormer Wichtigkeit ist und von keiner anderen Vermögensanlage mehr gewährleistet werden kann
Die Ausweitung der Geldmenge wird dazu führen, dass der Goldpreis weiterhin steigen wird. Einige Rohstoff-Experten haben sogar die Hoffnung, dass wir wieder die Rückkehr zu einem stabilen Währungssystem basierend auf dem Goldstandard sehen werden. Wenn der enorme Geldbedarf der USA und der Eurozone zu der von vielen erwarteten Inflation führt, sollte die Nachfrage nach Gold die Goldpreisentwicklung weiter anfachen.
19.02.2004
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