Mit einem Anstieg von 308.000 Arbeitsplätzen im Monat März fielen die Zahlen noch besser aus, als von den kühnsten Optimisten erwartet.
Ein überaus positives Zeichen. Die Auswirkungen des Wirtschaftswachstums, das im 3. Quartal 2003 Wachstumsraten von 8% bescherte und in den Folgemonaten mit 4% kräftig wuchs erreicht endlich die breite Bevölkerung. Ein gesundes Wirtschaftswachstum muss stets die breite Bevölkerung mitziehen. Allerdings können gute Arbeitsmarktdaten auch dahingehend interpretiert werden, dass nunmehr eine Zinserhöhung wahrscheinlicher wird. Dies ist wiederum schlecht für die Wirtschaft.
Die Stimmungslage ist zwiespältig. Es gibt ausreichend Gründe, die für eine Wiederaufnahme der Korrektur sprechen: ggf. steigende Zinsen und die Ölförderquotensenkung der OPEC und der dadurch höhere Ölpreis.
Die Kürzung der Ölfördermenge ist als kritisch anzusehen. Berichten zufolge haben die USA ihre Ölreserven aufgefüllt und können daher Ölpreisschwankungen nun leichter ausgleichen. Der Ölpreisanstieg auf $38 vor zwei Wochen war durch Spekulationen verstärkt worden, die nun erst einmal aufgelöst wurden, und dann trotz der OPEC-Entscheidung zu einem fallenden Ölpreis führten. Langfristig fürchte ich, wird er Ölpreis weiter ansteigen. Ein Großteil des Ölpreisanstiegs kann durch den schwachen US-Dollar ausgeglichen werden. Die Binnenkonjunktur kann dies jedoch kaum erfreuen. Der Ölpreis bleibt weiterhin eine Achillesverse der US-Konjunktur.
Steigende Zinsen bedeuten nicht sofort das Ende eines Wirtschaftswachstums. Vom jetzigen Rekordtief würden die ersten drei Zinsschritte nicht bremsen, sondern lediglich den Turbo ausschalten.
Es ist nicht so, dass heute schon alle Anleger wissen, dass die Kurse in den nächsten Wochen steigen werden. Bären, denen ein Argument genommen wurde (schwacher Arbeitsmarkt), suchen sich schnell ein neues Argument (Zinssteigerung). Es dauert seine Zeit, bis ein Mensch seine Einstellung ändert. In dieser Zeit wechseln nach und nach immer mehr Bären in das Lager der Bullen und führen dadurch zu steigenden Kursen.
In den letzten Wochen hat nur ein einziges Unternehmen eine Gewinnwarnung herausgegeben (QLogic). Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals weniger Gewinnwarnungen vor einer Berichtssaison gehört zu haben.
Ich denke, dass der April noch einiges an Kurssteigerungen bereithält.
Zum Gold: Mit $430 erreichte der Goldpreis vergangene Woche mal wieder den Stand aus dem Jahre 1990 und übertraf fast jede Erwartung. Der Goldmarkt sieht vielversprechend aus. Nach einem Lauf von $390 bis $430 sei dem Goldpreis auch mal eine kleine Verschnaufpause gegönnt. Die im Beitrag vom 20.02.2004 "Gold im Aufwärtstrend" beschriebene Einstiegsmöglichkeit um $390 hat sich als ein guter Einstiegspunkt erwiesen. Sollte nun der Goldpreis nicht nachhaltig unter die $420 fallen, dann wäre dies für weitere neue Jahrtausend-Hochs eine vielversprechende Situation.
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