Erholung beim Ölpreis
China erhöht die Zinsen. Ölpreis fällt deutlich ab
Die Börse hat bereits in der abgelaufenen Woche im Vorfeld des Wahlausgangs einen Sieg Bushs teilweise vorweggenommen und eine Wahlrallye gestartet. Diese Rallye könnte, wenn der zukünftige Präsident der USA feststeht, noch einige Tage nach den US-Wahlen anhalten. Schließlich warten noch einige Unentschlossene darauf, um nach der Wahlentscheidung zurückgehaltenes Kapital in den Markt zu geben. Vergangene Woche habe ich den Wahlsieg von Bush in Aussicht gestellt. Dies erwarte ich weiterhin.
China hat erstmals seit 9 Jahren den chinesischen Leitzins angehoben und verspricht sich hiervon einen "kontrollierten" Wirtschaftswachstum. China möchte die eigene Wirtschaftsentwicklung aktiv begleiten und eine Überhitzung vermeiden.
An den Rohstoffmärkten wurde dies kritisch betrachtet. Schließlich geht man davon aus, dass die hohe Nachfrage Chinas nach Rohstoffen nunmehr ebenfalls gemildert werden könnte. Diese Faktoren führten zu einem kontinuierlich fallenden Ölpreis, was wiederrum die Rallye in der abgelaufenen Woche positiv unterstützt hat.
Seltsamerweise hatte der sinkende Ölpreis keine Auswirkungen auf den US-Dollar. Eigentlich sollte ein derart stark gefallener Ölpreis durch einen starken US-Dollar unterstützt werden. Der Goldpreis ist im Zuge dessen, statt dem Ölpreis zu folgen, leicht angestiegen. Ich kann mir diese paradoxe Entwicklung nur insofern erklären, als dass China irgendwann die eigene Währung gegenüber dem US-Dollar freigeben wird und daher die eigenen Währungsreseren nicht ausschließlich in US-Dollar anlegt, sondern parallel verstärkt den Euro sowie auch Gold nachfragt.
Wirft man einen Blick auf die aktuelle Zinsentwicklung in den USA, dann stellt man fest, dass die 10-jährigen Staatsanleihen im Wochenverlauf 0,15 Prozent auf 3,8 Prozent abgegeben haben. Dem gegenüber stieg die Rendite von 3,95 Prozent auf 4,1 Prozent. Somit läßt sich hieraus schließen, dass weniger Kapital in den US-Dollar angelegt wurde und die Nachfrage nach US-Staatspapieren zurück ging. Der Verfall des US-Dollar basierte also auf tatsächlichen Zahlenströmen und war nicht spekulativer Natur.
Insgesamt profitieren einmal mehr die US-Goldminenaktien. Das Gold verzeichnete in der abgelaufenen Woche mit 429$ wieder ein Rekordhoch. Der Goldchart sieht vielversprechend aus. Tiefer als 411$ sollte das gelbe Metall nicht fallen, um den Auswärtstrend zu ersticken.
01.11.2004