Ölpreisentwicklung - von Statistiken und Inflationsraten
Der hohe Ölpreis sowie die drohende Zinsanhebung der FED lasten auf der Stimmung der Börsianer und führen dazu, dass kleine Kurserholungen sofort wieder abverkauft werden.
Greenspan hat die Zinsen bei 1% belassen. Entsprechend seiner Aussage kündigte er aber an zu reagieren, sofern sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den USA verändern sollten. Stolz wurde verkündet, dass keine inflationären Tendenzen erkennbar seinen.
Nun, die Amerikaner beklagen sich über hohe Benzinpreise und Lebensmittelkosten und die Fed liefert Zahlen, die dies widerlegen. Wie kann das sein ?
Als in den 70er Jahren die Ölpreisentwicklung unter starken Ölpreisschwankungen zu hohen Inflationsraten führten, wurden die Energiepreise aus der Berechnung genommen. Als in den 80er Jahren Naturkatastrophen dazu führten, dass die Getreidepreise stark anstiegen und somit auch die Inflationsrate, wurden anschließend ebenfalls die Nahrungsmittelpreise aus der Berechnung genommen. Soviel zum Thema inflationäre Tendenzen und Statistiken.
Kommende Zinssteigerungen bedeuten für die Wirtschaft eine Verteuerung der Refinanzierungsmöglichkeiten. Das Wachstum wird gebremst. Allerdings muss man an dieser Stelle ebenfalls erwähnen, dass einige Zinsschritte notwendig wären, um eine entsprechende Wirkung zu erzielen. Wie hoch die Zinsen steigen werden bleibt ungewiss. Ungewissheit mögen Börsianer nicht. Aktien sollten demnach weiterhin unter Druck bleiben.
Die Ölpreisentwicklung lastet ebenfalls auf den Gemütern der Börsianer. Der Ölpreis notiert nahe den Jahreshöchstständen. Ich habe bereits im Wochenupdate vom 25.04.2004 auf steigende Ölpreisnotierungen hingewiesen. Seither ist der Ölpreis um knapp 20% angestiegen. Ein steigender Ölpreis ist alles andere als positiv für die energiehungrigen Amerikaner.
Weiterhin lasten täglich neue Nachrichten aus dem Irak auf der Börse. Diese haben bezüglich der anstehenden US-Wahlen ebenfalls einen hohen Einfluss auf die Umfrageergebnisse Bushs und seines Kontrahenten Kerry. Beide stehen für eine unterschiedliche Finanzmarktpolitik. Ungewissheit also auch hier.
Der Goldpreis konnte sich kaum von seinen Tiefständen erholen und notiert nunmehr auf Wochentief. Kein gutes Zeichen für die Goldbullen. Das nächste Ziel lautet hier: 370 US-Dollar. Insbesondere die Minenaktien dürften weiter unter Druck geraten. Ich gehe allerdings davon aus, dass es sich hierbei um eine "vorübergehende" Schwäche handelt.
Fazit:
Der Mai steht dieses Jahr mal wieder unter dem alten Motto: "Sell in May and go away". Wer sein Nervenkostüm schonen möchte, muss nicht unbedingt investiert sein. Cash ist Trumpf.
09.05.2004