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Aktienanalyse zu Barrick Gold



Die Indizes XAU und HUI bestehen überwiegend aus den gleichen Goldminenaktien wie z.B. FCX, GFI, GG, HMY, MDG und NEM. Diese Minenaktien sind in beiden Indizes vorhanden. Die Indizes unterscheiden sich in 7 weiteren Komponenten. Dabei enthält der American Stock Exchange Gold Bugs, Index HUI nur noch pure und ungehedgte Goldminenaktien. Philadelphia Gold & Silver Index XAU hingegen enthält gehedgte Werte.

Insbesondere Barrick Gold hat in der Vergangenheit aufgrund seiner Hedgepraktiken mehrfach Schlagzeilen geschrieben. Über J.P. Morgan hat Barrick Gold zur Absicherung der eigenen Goldproduktion bereits seine künftig zu erwartenden Fördermengen zu Festpreisen verkauft. Dies bedeute für Barrick Gold eine höhere Planungssicherheit. Der stets fallende Goldpreis der letzten Jahrzehnte hat diese Goldmine dazu getrieben, sich gegen einen weiter fallenden Preis auf Jahre hin abzusichern. Die Käufer dieser künftigen Goldproduktion erwarben das Recht, in bis zu 10 Jahren die Unze Gold zu einem vereinbarten Preis zu erwerben.

Nun hat der Abwärtstrend des Goldes ein Ende gefunden und das Gold erlebt eine neue Blütezeit. Die Sicherheit, die sich Barrick Gold eingekauft hat, muss es nun damit bezahlen, indem es von dem steigenden Goldpreis nicht profitieren kann. Das Gold ist bereits verkauft und der Preis bereits fest. Barrick Gold kann also erst dann von dem angestiegenen Goldpreis profitieren, wenn die Hedginigverträge auslaufen.

Im XAU ist Barrick Gold eine der größten Komponenten. Durch die starke Hedgingpraxis seiner Komponenten konnte der XAU Index die Preisanstiege der Unze Gold nicht nachvollziehen.

Komponenten des HUI-Index haben diese Hedgingpraxis nicht übernommen. Damit profitieren sie direkt und zeitnah vom ansteigenden Goldpreis. Sie profitieren sogar überproportional, da mit steigendem Goldpreis bei gleichbleibenden Produktionskosten je Unze der Gewinn überproportional steigt.

Tja, wie bereits erwähnt: Barrick Gold konnte bislang den Goldpreisanstieg nicht unbedingt in einen steigenden Aktienkurs verwandeln (lediglich 25% auf Jahressicht). Im Gegenteil, das Unternehmen, namentlich der CEO Randall Oliphant, stand immer mehr in der Kritik. Oliphant hatte gemeinsam mit J.P. Morgan ein historisch einmaliges Gebilde an Goldhedges aufgebaut. Nicht nur hatte er sein Unternehmen auf eine anhaltende Baisse vorbereitet, vielmehr hat er auch in den vergangenen Jahren diese Praxis bebehalten. Gleichzeitig verstrickte er sich immer mehr in zweideutigen Aussagen.

Mit Behauptungen wie, diese Hedging-Kontrakte seien kündbar seitens Barrick Gold, oder die sinkenden Förderkosten würden zu steigenden Gewinnen führen, versuchte er die Aktionäre bei der Stange zu halten. Fakt ist jedoch, dass die Abbaukosten bei Barrick Gold steigen und dass der Goldabbau von Barrick Gold auf mehrere Jahre hin bereits zu Festpreisen unter dem aktuellen Goldkurs verkauft wurde. Dem Treiben wurde ein Ende gesetzt und Oliphant musste seinen Hut nehmen.

Das KGV beträgt 54. Die Ertragslage ist auf absehbare Zeit recht stabil, zumindest ist vorerst keine Möglichkeit in Sicht, durch eine Gewinnverdopplung auf ein vernünftiges Bewertungsniveau zu gelangen.

Fazit: Barrick Gold ist also keine Minenaktie, mit der man auf einen Goldpreisanstieg spekulieren sollte.

Darius Manczyk - 23.02.2004